Gott spricht:
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.
(Jesaja 66, 13)
Eine Bildbetrachtung zu unserem Jahreslosungsmotiv von Pastor Helge Dittmer aus Kiel.
Unter Angabe der Quelle darf die Auslegung ganz oder auch auszugsweise zum Abdruck im Gemeindebrief verwendet werden.
Das Jahreslosungsmotiv und die Bildbetrachtung als Textdatei kann ganz unten in diesem Blogbeitrag heruntergeladen werden.
Dieses Jahreslosungsmotiv können Sie hier kostenlos herunterladen:
www.gemeindebriefhelfer.de/jahreslosung-2016
Ein goldenes Wort. Es leuchtet einem geradezu entgegen. Es funkelt und strahlt, wie ein wertvoller Diamant. Warm und hell will es Licht in unser Leben bringen – so wie das Bild, das Ulrike Wilke-Müller dazu gemalt hat, auch.
Die Jahreslosung redet vom Trösten. Wer bräuchte solche Zuwendung nicht?
– Wenn ein Kind stürzt und sich verletzt, nimmt die Mutter es in den Arm.
– Wenn die erste Liebe des jungen Mädchens zerbricht, tun eine Schulter zum Ausweinen und ein offenes Ohr so gut.
– Wenn ein Mann in der Blüte seiner Jahre plötzlich über Nacht vor dem Nichts steht, sind Hilfe und Beistand wichtig, um Halt zu finden und den Lebensmut nicht zu verlieren.
– Wenn ein alter Mensch am Grab seiner Liebsten steht und nur zu gut weiß, dass sich auch das eigene Leben dem Ende zuneigt, dann ist es ein Geschenk, wenn er nicht allein gelassen wird, sondern Kinder und Freunde für ihn da sind.
Wir brauchen Trost, immer wieder, im Lauf unseres Lebens. In den Außenbereichen des Bildes wird es deutlich:
– Wir haben Trost bitter nötig, in den Rissen und Narben, die wir selbst oder andere uns zufügen.
– Wir brauchen Trost in den Brüchen unseres Daseins, das immer wieder alles andere als rund verläuft, sondern irdisch-braun und schwer daher kommt.
– Trost, in einem Leben, das oft einem Strudel gleicht, der uns durchschüttelt, uns hin- und her wirft und in die Tiefe zieht.
– Trost, im Tunnel von Schmerz und Krankheit, Abschied und Schuld, in Scheitern und Versagen, wenn ein Regenbogen nicht in Sicht ist und alles eintönig scheint.
Wohl dem, der dann einen Leitstern hat. Wohl dem, der in solcher Not Liebe und Halt erfährt. Der mitten im Sturm, mitten in den Wellen, die ihn umtosen und unterzuspülen drohen, eine Insel der Geborgenheit hat.
Einmal, am Anfang des Lebens, da ist den meisten Menschen ein weitgehend tröstliches Dasein gegönnt: geborgen im Schutz des Mutterleibes, behütet und bewahrt. Fast hat es den Anschein, dass die Künstlerin uns daran erinnert. Das Menschenkind in der Mitte des Bildes, nimmt eine kauernde Haltung ein, einem Embryo gleich.
Der dreieinige Gott, der Vater und Schöpfer allen Lebens, greift dieses Bild gleichsam auf und sagt seinem Volk zu: „Ich will euer Trost sein! Ich will euch trösten! So vollkommen, wie eine gute Mutter es tut!“
Und er sagt es nicht nur. SEINE Versprechen sind nicht bloß leere Hülsen, zu denen unsere Worte so leicht verkommen. Nein. Sein Wort gleicht einem vollen Samenkorn, das Frucht bringen wird. Sein „Ich will!“ trägt immer schon ein „Ich werde!“ in sich. Und so hat er auch diese Zusage, durch den Propheten Jesaja verheißen, wahr gemacht: Sie erfüllte sich, als Gott mitten in unsere Trostlosigkeit, in unsere Not und Schuld kam, dorthin, wo wir ihn wirklich brauchen mit seiner Hilfe, weil wir sonst verloren gehen. Er kam mitten hinein in alles, was uns umzingelt und niederdrückt, was uns zu zerbrechen droht:
In JESUS CHRISTUS, seinem Sohn, erschien der allmächtige Gott selbst auf dieser Erde und trat mitten in unsere Dunkelheit. Und dorthin kommt er immer noch, um uns zu trösten und zu helfen, jedesmal wenn wir in Finsternis sitzen. SEIN Zeichen, das Kreuz, bildet die Mitte des Bildes von Ulrike Wilke-Müller:
– Es ist in rot gemalt. Der Farbe der Liebe. Der Farbe auch, die zeigt, wie viel Herz-Blut Christus für uns vergossen hat.
– Mit seinem Längsbalken gibt das Kreuz dem zu Boden gegangenen Menschenkind Halt. Hier kann man sich anlehnen.
– Von hier breitet sich auch links und rechts ein roter Schutzraum aus. Er gleicht den Umrissen einer Hand: Geborgen in der Liebe Gottes kommt das Menschenkind zur Ruhe.
– Sanft keimt Hoffnung auf, zu Füßen des Kreuzes. Die zarten, grünen Linien zeigen es an.
– Und der Querbalken des Kreuzes ist nach oben gebogen. Als stünde dort jemand mit offenen Armen. Oder als hebe jemand die Hände zum Segen. Oder als juble jemand über ein freudiges Ereignis. Alles das schenkt Gott in seinem Sohn!
– Und so geht vom Kreuz eine Strahlkraft aus, die den dunklen Strudel ringsum mehr und mehr verdrängt. Die das ganze Erdenrund erfüllt – und doch zugleich jedem einzelnen Menschen, der sich hierher flieht und sein Vertrauen auf diesen Herrn und Gott setzt, den er am Kreuz findet, Frieden, Hilfe und Trost bringt.
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ – so spricht Gott. Und am Ende tut er sogar noch mehr. Letztlich reicht der Vergleich nicht hin. Denn in der Mitte des Bildes sehen wir einen weißen Fleck:
– Er ist heller noch als das Gelb, einer gleißenden Sonne gleich.
– Es ist wie ein Blick durchs Schlüsselloch hinein in Gottes noch verborgene Welt: Hinter dem Kreuz und dem Trost hier wartet noch Größeres auf die, die sich schon in dieser Zeit vom dreieinigen Gott trösten lassen und an Jesu Kreuz klammern.
– Hinter dem Horizont des Jetzt und Hier wartet auf die Kinder Gottes die himmlische Herrlichkeit. Die ist nicht farblos, aber unvorstellbar, unmalbar hell und schön und niemals endend. Ohne Leid und Krankheit, ohne Krieg und Tod, ohne Tränen und Schmerz, wie die Offenbarung des Johannes es uns wissen lässt. Da ist dann Trost die Fülle. Trost, in dem alle Wunden ein für alle mal heilen und nie mehr neue hinzukommen. Alles das schenkt uns der dreieinige Gott.
Wahrhaftig: Es ist ein goldenes Wort, diese Jahreslosung. Sie leuchtet einem geradezu entgegen. Sie funkelt und strahlt, wie ein wertvoller Diamant. Warm und hell will sie Licht in unser Leben bringen und Gott den Weg in unsere Trostlosigkeit ebnen. Lassen wir es zu. Nehmen wir dieses Wort Gottes mit. In jeden Tag und jede Stunde. Und finden wir: Liebe, Geborgenheit, Vergebung, Halt, Hilfe und Trost – in Jesus Christus.
(Bildbetrachtung von Pastor Helge Dittmer aus Kiel,
Quelle: www.GemeindebriefHelfer.de)
Diese Bildbetrachtung darf für kirchliche Zwecke und zum Abdruck in Ihrem Gemeindebrief unter Angabe der Quelle verwendet werden.